Wofür wird eine vorgefüllte Glasspritze verwendet?
Eine vorgefüllte Glasspritze (PFS) ermöglicht die Verabreichung injizierbarer Arzneimittel in einem einzigen Schritt. Das Aufziehen einer Flüssigkeit aus einem Fläschchen in eine Einmalspritze, das Anbringen einer neuen Nadel an die Spritze und anschließend die Injektion beim Patienten können zeitaufwendig sein. Vorgefüllte Glasspritzen vereinen die Funktionen eines Arzneimittelfläschchens und einer Einmalspritze und sparen durch die Reduzierung von Prozessschritten Zeit.
Während Spritzen bereits seit vielen Jahren im Einsatz sind, stellen vorgefüllte Glasspritzen eine vergleichsweise neue Entwicklung in der pharmazeutischen Verpackungs- und Aufbewahrungstechnologie dar. Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Bestandteile sowie einige der zentralen Anwendungsbereiche vorgefüllter Glasspritzen.
Was sind die Hauptbestandteile einer vorgefüllten Spritze?
Eine vorgefüllte Glasspritze ist ein kompaktes System, das aus einem Zylinder (Barrel), einem Stopfen (Plunger), einem Kolbenstab oder einem Kolben besteht. Die Spritze kann mit einem Konus und einem Verschlusssystem geliefert werden, das das spätere Anbringen einer geeigneten Nadel zur Verabreichung der Injektion ermöglicht. Alternativ kann die Spritze mit einer fest montierten Nadel und einer schützenden Nadelschutzkappe hergestellt werden (siehe Abbildung). Dies ist häufig bei Medikamenten der Fall, die subkutan (SC) verabreicht werden, wobei Alter, Gewicht und andere demografische Faktoren des Patienten weniger relevant sind.
Im Gegensatz zu Einmalspritzen wird bei vorgefüllten Glasspritzen keine Flüssigkeit manuell aufgezogen, wenn die Injektion verabreicht wird. Stattdessen befüllt der pharmazeutische Hersteller die Spritzenzylinder während des sterilen Herstellungsprozesses mit dem Arzneimittel. Auch der Stopfen und der Kolbenstab werden während dieses Prozesses in den Zylinder eingesetzt. Bei der Injektion üben Stopfen und Kolbenstab gemeinsam Druck auf die Flüssigkeit aus, wodurch diese durch das spitze, hohle Rohr der Nadel gedrückt wird und in den Körper gelangen kann.
Vorgefüllte Glasspritzen zur Verabreichung von Medikamenten
Vorgefüllte Glasspritzen kommen in vielfältigen Anwendungen und Umgebungen zum Einsatz – von pädiatrischen Impfstoffen in der Arztpraxis über ophthalmologische Behandlungen in Fachkliniken bis hin zu langfristigen Therapien chronischer Erkrankungen, die Patienten zu Hause selbst durchführen.
Vorgefüllte Glasspritzen in Krankenhaus und Klinik
Ein geschulter medizinischer Fachkraft muss mehrere Schritte durchführen, um eine Injektion mit einem Fläschchen und einer Einmalspritze vorzubereiten. In einer stark frequentierten Klinik oder Arztpraxis bieten vorgefüllte Glasspritzen eine erhöhte Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit. Zudem kann ihre Anwendung sicherer sein, da die reduzierte Komplexität das Risiko von Dosierungsfehlern und Kontaminationen verringert. Tetanus-, Influenza- und Hepatitis-Impfstoffe sind Beispiele für Impfungen, die zunehmend mit PFS verabreicht werden.
Impfstoffe werden meist intramuskulär (IM) verabreicht, was bedeutet, dass die Nadelstärke (Größe) je nach Körpergröße oder anderen Faktoren des Patienten angepasst werden muss. Aus diesem Grund werden vorgefüllte Glasspritzen für Impfstoffe häufig ohne Nadel geliefert. Stattdessen verfügen sie in der Regel über einen Anschluss-, Verriegelungs- oder Schraubmechanismus, der das Konusende des Spritzenzylinders abdeckt. Dieser Mechanismus dient zur sicheren Befestigung der jeweils ausgewählten Nadel.
Vorgefüllte Glasspritzen in der häuslichen Pflege
Medizinprodukte wie Autoinjektoren werden zunehmend eingesetzt, um Patienten bei der selbstständigen Durchführung ihrer Injektionen im Rahmen chronischer Erkrankungen oder wiederholter Dosierungsschemata zu unterstützen. Viele Autoinjektoren basieren auf einer vorgefüllten Glasspritze, die sowohl als Behältnis als auch als Applikationseinheit für das Medikament dient. Die Spritze ist funktional und konstruktiv in das Design des Autoinjektors integriert und ermöglicht den Patienten eine komfortable Injektion, die ohne professionelle medizinische Unterstützung durchgeführt werden kann.
Autoimmunerkrankungen, Diabetes und sogar bestimmte Krebsarten lassen sich mithilfe von Autoinjektoren und vorgefüllten Glasspritzen behandeln. Mit dem Fortschritt in der Arzneimitteltechnologie – insbesondere im Bereich der Biologika – werden vorgefüllte Glasspritzen und Autoinjektoren voraussichtlich zunehmend zur Unterstützung von Patienten außerhalb von Kliniken und Krankenhäusern eingesetzt.
Glasspritzen von SCHOTT Pharma
Mit seiner Glas-Expertise zählt SCHOTT weltweit zu den führenden Unternehmen in der Entwicklung hochwertiger Glasspritzen. Unsere Produkte ermöglichen es unseren Kunden, eine Vielzahl an Medikamenten sicher zu lagern, dosieren und verabreichen – und dabei das Risiko von Verwechslungen zu minimieren.
Die Glasspritzen von SCHOTT bestehen aus FIOLAX®-Glasröhrchen, das eine stabile Lagerung und verlängerte Haltbarkeit ermöglicht. Präzise Fertigungsverfahren und kameragestützte Qualitätskontrollen gewährleisten die hohe Funktionalität der vorgefüllten Glasspritzen von SCHOTT.
Dr. Sven Pohle
Global Product Manager Glass Syringes
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